Am 12. August lädt die Heinz Sielmann Stiftung zum „Abend der Perseiden“ ein – ein himmlisches Spektakel mitten in einem der dunkelsten Orte Deutschlands. Wenn der Meteorstrom seinen Höhepunkt erreicht, stehen die Chancen für beeindruckende Beobachtungen besonders gut. Ein Erlebnis für Naturfreunde, Romantiker und Sternengucker gleichermaßen.
Unter dem Motto „A bis Z – Astronomie bis Ziegenmelker im zukünftigen Sternenpark“ laden Naturführer Günter Lutz und Konrad Guhl von der Archenhold-Sternwarte Berlin zu einer nächtlichen Wanderung durch die Heidelandschaft ein. Vom Parkplatz Pfalzheim bis zum Sielmann-Turm erwartet die Teilnehmenden nicht nur eine Reise durch die Natur, sondern auch durch das Universum: Sternbilder, Himmelsphänomene und die ökologische Bedeutung der Dunkelheit stehen im Fokus.
Kosmische Grüße
„Jedes Jahr im August durchquert die Erde die kosmische Staubspur des Kometen Swift-Tuttle. Dabei dringen unzählige Staubteilchen mit enormer Geschwindigkeit in unsere Atmosphäre ein und bringen die umgebende Luft zum Leuchten. Das sind die Sternschnuppen, die uns so begeistern“, erklärt Dr. Hannes Petrischak von der Heinz Sielmann Stiftung.
Die als Perseiden bekannten Meteore scheinen dabei aus der Richtung des Sternbilds Perseus zu strömen. Am Dienstag, 12. August, erreicht das Himmelsspektakel seinen Höhepunkt mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde.
Ohne Taschenlampe sieht man besser
Für eine ungestörte Sicht auf das nächtliche Himmelsspektakel empfiehlt Petrischak eine bewusst sparsame Nutzung künstlicher Lichtquellen. „Jede künstliche Lichtquelle verschlechtert die Nachtsicht erheblich. Die Augen benötigen etwa eine halbe Stunde, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen – erst dann werden auch die schwächsten Sterne sichtbar“, betont der Experte. Taschenlampen sollten daher nur gezielt und mit nach unten gerichtetem Lichtkegel eingesetzt werden, um die eigene Sehfähigkeit nicht zu beeinträchtigen.
Die Nacht gehört den Tieren
Auch in den Nächten vor und nach dem Höhepunkt der Perseiden am 12. August lohnt sich ein Besuch der Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide: Die imposanten Lichtspuren der Sternschnuppen sind über mehrere Tage hinweg sichtbar – ganz ohne feste Besuchszeiten oder Eintrittsbarrieren. „Die Nacht gehört den Tieren. Es ist ihr Schutzraum vor den täglichen menschlichen Aktivitäten“, betont Dr. Hannes Petrischak. Besucher werden daher gebeten, sich besonders nachts achtsam zu verhalten. Dazu zählt der Verzicht auf laute Geräusche und künstliches Licht ebenso wie die Einhaltung der ausgewiesenen Wanderwege. Übernachtungen im Gebiet sind nicht gestattet.
Das 12.000 Hektar große Areal des ehemaligen „Bombodroms“ zählt zu den dunkelsten Orten Deutschlands und ist nahezu frei von Lichtverschmutzung. Im November 2023 wurde der Antrag zur Anerkennung als Sternenpark offiziell bei der International Dark-Sky Association registriert. Astronom Dr. Andreas Hänel begleitet den Prozess fachlich.
Derzeit werden letzte Unterlagen zusammengestellt, regelmäßige Dunkelheitsmessungen durchgeführt und erste Musterbeleuchtungsprojekte umgesetzt. Inzwischen bieten 16 zertifizierte Sternenführer Himmelsbeobachtungen in der Region an.
Abend der Perseiden – Naturführung unterm Sternenhimmel
Datum: Dienstag, 12. August 2025
Uhrzeit: 20:30 – 24:00 Uhr
Ort: Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide, Parkplatz am Heidezugang Pfalzheim
Der Eintritt ist frei!
Anmeldung erforderlich: per E-Mail an olaf.wolff@lfu.brandenburg.de oder unter 033082/40718
Besucherhinweis: Warme Kleidung und feste Schuhe werden empfohlen. Sollte die Wetterlage keine Sternenbeobachtung ermöglichen, findet die Veranstaltung mit Vorträgen zu den thematischen Schwerpunkten im Dorfgemeinschaftshaus Frankendorf (Neudorf 7, 16818 Storbeck/Frankendorf) statt.