Die Technosphäre am Limit: Gefahr und Chancen für die Erde

The Sixth Sphere
The Sixth Sphere in der Galerie Aedes
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Geprägt durch die Infrastruktur industrieller Produktion und digitaler Netzwerke, umfasst die "Technosphäre" alles von Fabriken und Autobahnen bis hin zu Müllhalden und Vorstädten. Architektur spielt dabei eine Schlüsselrolle: Sie formt und verstärkt diese Systeme und beeinflusst unsere Welt entscheidend.

Kuratiert von der Rice School of Architecture, zeigt die Ausstellung innovative Projekte von 18 internationalen Architekturstudios und Künstlern wie Andrés Jaque / OFFPOLINN, Olalekan Jeyifous und Dogma. Im Mittelpunkt stehen Gestaltungsansätze, die die globalen ökologischen, sozialen und technologischen Verflechtungen der Technosphäre berücksichtigen. 

Die Technosphäre ist zwar Grundlage für viele Lebensbereiche – von sauberem Wasser über Strom bis hin zu Abfallsystemen –, doch ihr unkontrolliertes Wachstum bringt das Erdsystem an seine Grenzen. Ihr Prinzip von Ausbeutung und Expansion verursacht planetare Schäden, die kaum zu regulieren sind, und gefährdet das Leben auf der Erde.

Rice Architecture

Die Rice School of Architecture, auch bekannt als Rice Architecture, ist die Architekturschule der Rice University in Houston, Texas. Sie wurde 1912 gegründet und bietet sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge in Architektur an. Die Schule legt großen Wert auf Design, Geschichte, Theorie, Technologie und Kultur als zentrale akademische Themen.

Ausstellung
Die von Brittany Utting kuratierte Ausstellung The Sixth Sphere und die dazugehörige Publikation untersuchen, wie Entwurf als Teil globaler wechselseitiger Abhängigkeiten und Verantwortung wirken kann. Mit zweidimensionalen Grafiken wie digitalen Renderings, Zeichnungen, Fotos, Karten und Collagen sowie der Projektion einer Animation von achtzehn internationalen Beiträgen positioniert die Ausstellung die Technosphäre als kollektiven Ort zur Rekonstruktion möglicher sozialer, technischer und ökologischer Zukünfte. Die Werke sind in drei Abschnitte gegliedert – Molecular, Machinic und Metabolic – die verschiedene Maßstäbe abbilden. Diese Strukturen „sind ineinander verschachtelt und verweisen auf die transskalaren Fähigkeiten kreativen Handelns. So verändert die maschinelle Umwandlung von Materie in Energie einen metabolischen Prozess durch molekulare Transformationen; jeder Entwurf ist zugleich geophysikalisch, soziotechnisch und territorial“, erklärt Kuratorin Brittany Utting.

Aedes 
24. Mai – 2. Juli 2025
Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin
 

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