Das Ungewöhnliche an dem neuen Bürohaus auf der Mierendorf-Insel wird sein Dach werden, das an einen Landschaftsgarten erinnern könnte.
Der Rohbau des künftigen neuen Bürogebäudes, das derzeit auf der Berliner Mierendorff-Insel an der Spree entsteht, fällt mit seiner extravaganten terrassenartigen Form und den Panoramaverglasungen bereits jetzt schon architektonisch auf. Das Ungewöhnliche an dem Bau wird aber vor allem sein Dach werden, das an einen Landschaftsgarten erinnern könnte. Denn die Pläne für das Area-Gebäude sehen einen 2 200 Quadratmeter großen Dachpark mit 30 bis zu 12 Meter hohen Bäumen und regionalen Sträuchern vor. Im September dieses Jahres hat die Großbaumpflanzaktion begonnen – ein spektakuläres Unterfangen:
Jeder einzelne der von einem mobilen Kran aufs Gebäude gehobene Baum muss aus Sicherheitsgründen in einem extra für ihn angefertigten „Stahlstuhl“ als fest einbetoniertes Bauteil mit dem Rohbau des Gebäudes verbunden werden. Auch eine Windsimulation bis Windstärke 12 wurde vorab durchgeführt, und für sechs Gehölze wurde eine zusätzliche dauerhafte Seilanbindung vorgesehen. Die Deckentraglasten wurden im Zuge der Planung auf ein Vielfaches der notwendigen Lasten angepasst, um eine dauerhafte Tragfähigkeit zu gewährleisten. Denn um den Wurzelballen jedes Baumes befindet sich eine rund 1,5 Meter dicke Substratschicht, in der er sich verwurzeln kann.
Das Landschaftsarchitekturbüro capattistaubach bepflanzt den 2 200 Quadratmeter großen Dachgarten, für dessen natürliche Bewässerung auf der Betondecke des Gebäudes zahlreiche Retentionsboxen eingebracht wurden, um das Regenwasser auf dem Dach und damit in der neuen Parklandschaft zu speichern bzw. bei extremen Niederschlägen entsprechend abzuführen. Zusätzlich wurde ein automatisches Bewässerungssystem verlegt, um auch in Trockenperioden eine effiziente und wassersparsame Versorgung der Pflanzen zu gewährleisten. Gepflanzt wurden und werden ausschließlich regionale Gewächse, die mit den hiesigen Gegebenheiten gut zurechtkommen, sowie Gräser und Sträucher, die sich gegenseitig befruchten können. Ziel der geplanten Pflanzenvielfalt ist es, zusätzlich rund fünf Tonnen CO2 aus der Luft zu filtern.