Möglichkeiten einer Insel

Ausgehend von der berühmten Sammlung Otto Gerstenbergs (1848–1935) hatte Dieter Scharf 2001 eine Stiftung gegründet und daraus rund 350 Werke für die Sammlung ausgewählt. Der Schwerpunkt lag auf dem Surrealismus, ergänzt durch seine Vorläufer und Nachfolger. Auf zwei Etagen entfaltet sich ein Panorama fantastischer Kunst – von Goya, Piranesi und Redon bis hin zur Art Brut von Jean Dubuffet.

Die Ausstellung erweitert den Surrealismus-Begriff und eröffnet ein „Archipel“ von Themen-Inseln. In zwölf Kapiteln geht es um künstlerische Strategien, den Bedrohungen des Alltags zu begegnen: durch Rückzug ins Private, durch eigene Bilderwelten, durch Fantastik oder ironische Auseinandersetzung mit dem Tod.
So entsteht ein vielschichtiges Bild der Sammlung Scharf und ihrer Geschichte – und zugleich eine Einladung, Kunst als lebendige Möglichkeit neuer Perspektiven zu entdecken.

Einblicke in die Sammlungen der Familie Scharf in der Alten Nationalgalerie

Bis zum 15. Februar 2026 zeigt die Alte Nationalgalerie einen weiteren Teil der Sammlungen der Familie Scharf. Der Bogen reicht von Goya bis zur zeitgenössischen Kunst und ergänzt damit die Präsentationen der Sammlung Scharf-Gerstenberg.
Während Dieter Scharf und später seine Tochter Julietta den Surrealismus ins Zentrum ihrer Sammlertätigkeit stellten, setzte sein Bruder Walther Scharf – und in der Nachfolge dessen Sohn René – mit der „Scharf Collection“ andere Schwerpunkte: Impressionismus und klassische Moderne.
So entsteht ein facettenreicher Überblick über die unterschiedlichen Sammlertraditionen innerhalb der Familie Scharf und ihre bedeutenden Beiträge zur Kunstgeschichte.