Die Ausstellung Fünf Arbeitsräume bei Aedes gewährt Einblicke in die Ateliers von Ai Weiwei in Peking, Shanghai, Berlin und Montemor-o-Novo. Mehr als bloße Werkstätten, sind sie Ausdruck seines Denkens und kreativen Prozesses. Der international gefeierte Künstler verbindet traditionelle chinesische Techniken mit globalen Ästhetiken und hinterfragt in seiner Arbeit konsequent Machtstrukturen, Zensur und Vertreibung.
Ai Weiweis Ateliers: Räume voller Geschichte und Widerstand
Jedes Atelier Ai Weiweis erzählt eine eigene Geschichte – von seinem ersten Studio in Longzhuashu, wo das Pflanzen von dänischem Gras einen kargen Betonhof verwandelte, bis hin zu seinem unterirdischen Arbeitsraum in Berlin, einem ehemaligen Brauereikeller, der seine Kindheit im Exil in Xinjiang reflektiert. Sein Wohnatelier in Caochangdi am Pekinger Stadtrand, bereits 2001 in der Aedes-Ausstellung TUMU Young Architecture from China präsentiert, wurde zwischen 1999 und 2015 zum kreativen Zentrum seines Schaffens.
Doch nicht alle dieser Räume existieren noch: Das Zuoyou Studio, eine Industriehalle für großformatige Installationen, wurde 2018 überraschend von Behörden abgerissen, ebenso wie 2011 sein Malu Studio nahe Shanghai – zerstört kurz nach seiner Fertigstellung. Sein jüngstes Atelier, im ländlichen Portugal errichtet, setzt dagegen auf traditionelle chinesische Holzbautechniken und verdeutlicht Ai Weiweis fortwährende Auseinandersetzung mit Handwerkskunst und kultureller Erinnerung.
Räume des Widerstands und der Kreativität
Die Ausstellung Fünf Arbeitsräume beleuchtet Ateliers nicht nur als Orte der Produktion, sondern als fragile Möglichkeitsräume, die künstlerische Resilienz sichtbar machen. Jeder dieser Räume spiegelt Ai Weiweis Ringen um Autonomie, Vergänglichkeit und Ausdruck wider, geprägt von politischen und persönlichen Umbrüchen. Architekturmodelle, Fotografien, Skizzen und persönliche Texte des Künstlers zeigen, wie seine Arbeitsräume ihn über Kontinente hinweg begleiten und den kreativen Prozess forme
24. Mai bis 2. Juli 2025