Am 4. September 2025 eröffnet die Helmut Newton Foundation in Berlin eine Doppelausstellung, die zwei kuratorische Konzepte miteinander verknüpft: „Newton, Riviera“ und „Dialogues. Collection FOTOGRAFIS x Helmut Newton“. Gezeigt werden Fotografien aus Newtons Zeit an der französischen Mittelmeerküste sowie Werke aus der Sammlung FOTOGRAFIS. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Februar 2026 im Museum für Fotografie
Der erste Teil der Ausstellung, „Newton, Riviera“, zeigt Aufnahmen, die in den 1980er-Jahren in Monaco und Umgebung entstanden. Damals zog Helmut Newton mit seiner Frau June von Paris nach Monte-Carlo – ein Schritt, der auch seine Arbeit veränderte. Statt Pariser Straßen fotografierte er nun an Baustellen, Betonwänden und in eleganten Villen. Die Menschen, die er ablichtete, wirkten selbstbewusster, die Bilder wurden direkter und oft auch provokanter.
Schon 1964 hatte das Paar ein Haus in Ramatuelle bei Saint-Tropez gekauft. Dort verbrachten sie viele Sommer und arbeiteten auch fotografisch. In Berlin sind nun zahlreiche Originalabzüge aus dieser Zeit zu sehen – darunter Modefotos, Porträts und Aktaufnahmen. Auch Orte wie Cannes, Nizza, Cap d’Antibes und Bordighera tauchen in Newtons Bildern auf. Das Licht der Riviera spielt dabei eine wichtige Rolle: Es bringt Formen zur Geltung, setzt Akzente und verleiht den Bildern eine besondere Stimmung.
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Newtons Werke im Vergleich mit Fotografien aus der Sammlung FOTOGRAFIS. Diese Sammlung stammt aus Wien und enthält Bilder von bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Diane Arbus, Man Ray, Lisette Model und August Sander. In über 60 Bildpaaren werden Newtons Fotos neben diesen Klassikern gezeigt. Manche Bilder ähneln sich in Aufbau und Thema, andere unterscheiden sich deutlich in Stil und Ausdruck.
Die Ausstellung wurde von Bettina M. Busse und Matthias Harder zusammengestellt. Sie zeigt bewusst keine komplette Übersicht über Newtons Werk, sondern konzentriert sich auf eine bestimmte Phase – seine Jahre im Süden. Ergänzt wird die Schau durch Landschaftsbilder, die Newton in den 1990er-Jahren in Berlin aufgenommen hat. Diese Fotos wirken ruhig und zurückhaltend und zeigen eine andere Seite seines Schaffens. Sie waren Teil seiner letzten Ausstellung „Sex and Landscapes“, mit der 2004 auch die Berliner Stiftung eröffnet wurde.
Die Doppelausstellung in Berlin lädt dazu ein, Newtons Bilder neu zu entdecken. Sie zeigt, wie sehr Orte und Menschen seine Arbeit geprägt haben – und wie seine Fotografien im Vergleich mit anderen Künstlern neue Geschichten erzählen.
5. September 2025 - 16. Februar 2026