Exil sichtbar machen an der Ruine

Portalruine des Anhalter Banhofs
Neue Reihe zeitgenössischer Kunst am Anhalter Bahnhof

Mit der Ausstellungsreihe „An der Ruine“ verwandelt die Stiftung Exilmuseum die Portalruine des ehemaligen Anhalter Bahnhofs in Berlin in einen lebendigen Ort der Erinnerung und Auseinandersetzung. Die Reihe startet am 14. November 2025 mit der Lichtinstallation „I Don’t Have Another Land“ des schottischen Künstlers Nathan Coley – ein Werk, das ebenso poetisch wie politisch ist.

Die leuchtende Textskulptur basiert auf einem Graffiti, das Coley in Jerusalem entdeckte. Der Satz „I Don’t Have Another Land“ steht offen für Interpretationen: Er verweist auf Heimat, Identität, Zugehörigkeit – und auf die historische Bedeutung des Ortes, von dem aus während des Nationalsozialismus Tausende Menschen in die Emigration oder in Konzentrationslager deportiert wurden

Die Stiftung Exilmuseum nutzt die Ruine als Bühne für zeitgenössische Kunst, die sich mit dem Thema Exil auseinandersetzt – nicht nur historisch, sondern auch im Blick auf aktuelle Fluchtbewegungen und gesellschaftliche Debatten. Die Ausstellungsreihe soll bis zur Eröffnung des Exilmuseums im Jahr 2027 regelmäßig neue künstlerische Positionen zeigen.

Die Installation von Coley ist bewusst minimalistisch und eindringlich. Sie lädt dazu ein, innezuhalten und über die Bedeutung von Heimat und Fremdsein nachzudenken – mitten im urbanen Raum.

8. November 2025 – 14. Februar 2026
Portalruine Anhalter Bahnhof
Askanischer Pl. 6, 10963 Berlin
Stiftung Exilmuseum Berlin

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