Mit „Enter Thru Medieval Wounds“ widmet die Julia Stoschek Foundation dem britischen Künstler Mark Leckey eine der bislang umfassendsten Einzelausstellungen in Deutschland. Auf drei Etagen entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama aus mehr als 40 Arbeiten – von frühen Videoikonen wie Fiorucci Made Me Hardcore (1999) bis hin zu aktuellen Werken, die Leckeys unverwechselbare Handschrift zwischen Popkultur, Technologie und Erinnerung weiterentwickeln.
Leckey, Turner-Preisträger von 2008, gilt als Chronist der britischen Jugendkultur und als Pionier einer künstlerischen Praxis, die Found Footage, Skulptur und Sound zu einem dichten Geflecht aus Bild, Begehren und sozialer Analyse verwebt. Die Ausstellung, die am 10. September 2025 eröffnet wurde, zeigt, wie Leckey mit urbanen Motiven – von Autobahnbrücken bis Busbahnhöfen – kollektive Erinnerungsräume schafft und dabei die Zirkulation digitaler Bilder kritisch reflektiert.
Der Titel „Enter Thru Medieval Wounds“ verweist auf Leckeys Faszination für mittelalterliche Bildwelten und deren emotionale Tiefenwirkung. Die Schau ist nicht nur ein Rückblick auf ein einflussreiches Werk, sondern auch ein sinnlich-intellektueller Parcours durch die Mediengeschichte der letzten Jahrzehnte – und ein Muss für alle, die sich für zeitgenössische Kunst an der Schnittstelle von Technologie, Subkultur und Gesellschaft interessieren.
Die Ausstellung ist noch bis zum Frühjahr 2026 in der Julia Stoschek Foundation Berlin zu sehen.
Die Julia Stoschek Foundation zählt zu den profiliertesten Institutionen für zeitbasierte Kunst in Deutschland. Als gemeinnützige Organisation mit Standorten in Berlin und Düsseldorf widmet sie sich der Präsentation, Erforschung und Bewahrung von Medien- und Performancekunst. Im Zentrum steht die Julia Stoschek Collection, eine der weltweit umfangreichsten privaten Sammlungen zeitbasierter Werke. Sie umfasst über 900 Arbeiten von rund 300 internationalen Künstlern – von frühen Videoinstallationen der 1960er Jahre bis zu immersiven Virtual-Reality-Erfahrungen der Gegenwart. Neben Film, Klang und Performance finden sich auch fotografische, skulpturale und malerische Positionen, die den medienübergreifenden Charakter der Sammlung unterstreichen. Mit groß angelegten Ausstellungen und diskursiven Formaten versteht sich die Stiftung als Plattform für aktuelle künstlerische Praktiken und als Impulsgeberin für die Auseinandersetzung mit digitalen Bildwelten.
Bis 3 Mai 2026
JULIA STOSCHEK FOUDATION
Leipziger Str. 60, 10117 Berlin
Öffnungszeiten,
- Montag-Freitag Geschlossen
- Samstag-Sonntag 12:00 - 18:00
Jeder erste Donnerstag des Monats:
18:00 - 22:00
Der Eintritt ist frei an jedem 1. Donnerstag im Monat, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Menschen mit Behinderungen, Rentner*innen, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger*innen sowie Mitglieder von ICOM und AICA gegen Vorlage eines Ausweises.