In Berlin-Schmargendorf entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Reemtsma-Zigarettenfabrik ein Neubauprojekt, das mit architektonischer Vision und städtebaulichem Konzept neue Standards für urbane Büro- und Gewerbeflächen setzt. Unter dem Namen GoWest entwickelt sich ein bauliches Ensemble, das die industrielle Vergangenheit des Standorts mit den Anforderungen einer nachhaltigen, produktiven Stadt von morgen verbinden will.
Wo einst jährlich Milliarden Zigaretten produziert wurden, wächst derzeit ein Ort, an dem Handwerk, digitale Wirtschaft und Kultur eine neue urbane Struktur bilden sollen.
Das rund 7,4 Hektar große Gelände zwischen Forckenbeckstraße und Mecklenburgische Straße soll bis 2028 zu einem der modernsten Gewerbeareale Berlins umgestaltet werden – mit klarer Fokussierung auf produktive Nutzung und gesellschaftliche Vernetzung.
Berliner Mischung neu gedacht
Die Bauherren von der Wohnkompanie Berlin und der Gustav Zech Stiftung setzen auf eine Verbindung aus traditioneller Berliner Gewerbehof-Architektur und zukunftsweisender Technologie. Historische Elemente wie der Schornstein der Zigarettenfabrik und das Verwaltungsgebäude bleiben erhalten und werden in das neue Ensemble integriert. Der Entwurf für das Gewerbequartier stammt von Christoph Kohl Stadtplaner Architekten (CKSA). Das Büro zeichnet für das städtebauliche und architektonische Gesamtkonzept verantwortlich. Die architektonische Ausführungs- und Detailplanung stammt von RW+ Architekten.
IBT.PAN setzt Maßstäbe in nachhaltiger TGA-Planung
Die Planung und Umsetzung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) für den ersten Bauabschnitt des Projekts liegen in den Händen des Berliner Büros IBT.PAN. Als verantwortlicher TGA-Planer prägte das Unternehmen nicht nur die Ausführungsplanung, sondern gestaltete auch die Bauleitung mit. „Technisch gesehen bestand das Ziel darin, die gebäudetechnischen Anlagen auf das Wesentliche zu konzentrieren – und dabei einfache, robuste und langfristig nachhaltige Lösungen umzusetzen“, erklärt Projektleiter Amer Šećibović.
Mit dem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit erfüllt das Bauprojekt höchste Standards und strebt eine DGNB-Zertifizierung in Platin an. Planung und Bauleitung waren dabei durchgängig von einem konsequenten Qualitätsanspruch geprägt.
„Die besondere Herausforderung lag in der kurzfristig geforderten technischen Optimierung und dem Anspruch, komplexe gebäudetechnische Systeme zu einer stimmigen Gesamtstruktur zu vereinen“, erläutert Šećibović.
Das technische Herzstück des Projekts ist ein eng verzahntes System aus Fernwärme, intelligenter Abwärmenutzung und regenerativen Lösungen. Der Anschluss an das 5,8-Megawatt-Fernwärmenetz und die Integration von 2,5 Megawatt Rechen-zentrumsabwärme bilden die Basis. Kombianlagen mit Wärmepumpen und Rückkühlern sorgen für effiziente Wärmeverteilung, während Regenwasser sowohl für die Landschaftspflege als auch für die Kühlung aufbereitet wird. Photovoltaik und eine leistungsstarke Mittelspannungsanlage ergänzen das nachhaltige Energiekonzept.
In Rekordzeit gelingt es dem TGA-Planungsteam von IBT.PAN, die komplexen Anforderungen des Projekts zu meistern. Die Bauleitung setzt dabei auf ein erfahrenes Spezialteam und den gezielten Einsatz von Augmented Reality – bis zur geplanten Fertigstellung im Juni 2026.
Ein Quartier, das lebt
Realisiert werden soll ein lebendiges Viertel, das Arbeiten, Kultur und Austausch unter einem Dach vereint. Ein zentraler Quartiersplatz bildet das Herzstück des Ensembles, umgeben von zwölf thematisch gestalteten Höfen. Im Zentrum stehen klassische Gewerbebetriebe, Start-ups und flexible Bürokonzepte – ergänzt durch Co-Working-Spaces, Ateliers und Studios sowie Gastronomie, Einzelhandel, einem Kino und einem Hotel.
Die Dachflächen der fünf- bis sechsstöckigen Gebäude werden konsequent als grüne Gärten genutzt: Auf über 15 000 Quadratmetern entsteht eine der größten urbanen Dachgärtnereien Deutschlands. Sie ist integraler Bestandteil des ökologischen Gesamtkonzepts – das angebaute Gemüse, Obst und die Kräuter dienen nicht nur der Versorgung, sondern schaffen Arbeitsplätze und können sogar das Mikroklima positiv beeinflussen.
Grüne Vision mit digitalem Kern
Die Erschließung erfolgt unterirdisch, wodurch oberirdisch großzügige Freiräume für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Photovoltaikanlagen, Regenwassermanagement, energieeffiziente Haustechnik und eine eigene Imkerei sind Bestandteil des Nachhaltigkeitsprofils.
Information
Die Vermarktung hat begonnen – der Einzug der ersten Mieter ist ab dem 1. Juli 2026 vorgesehen.
www.gowest.berlin